Saisonkalender sind aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Uns ist es wichtig, frisches regionales Obst und Gemüse zu kaufen und damit einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit zu leisten. Bei einem Überangebot an Produkten und einer so gut wie ganzjährig gleichbleibenden Auswahl in den Frischeabteilungen der Supermärkte ist es auch gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Oder der Versuchung zu widerstehen, im Januar nicht doch einfach die köstlich aussehenden Himbeeren zu kaufen. Der Saisonkalender verrät, wann es die besten Erdbeeren, wann den knackigsten Salat und die aromatischsten Tomaten aus der Region gibt. Er verrät uns auch, welche Lebensmittel wann aus dem Freiland kommen und welche geerntet und sogar eingelagert werden, um sie über mehrere Wochen oder sogar Monate noch frisch verzehren zu können. Eines nehmen wir schon direkt vorweg: Egal zu welcher Jahreszeit, es gibt tatsächlich auch in unseren Breitengraden in jedem Monat etwas aus dem Freiland zu ernten. Passende Rezepte für jede Saison findest du hier.
Frühling
Im Frühling erwacht die Natur wieder zum Leben und die heimischen Landwirte und Hobbygärtner können sich auf die Aussaat vorbereiten. Der Saisonkalender verrät uns, was es zu ernten gibt!
März: Es gibt frische Champignons, Chicorée, Feldsalat, Shiitake, Bärlauch und Rhabarber als Freilandware aus heimischem Anbau. Dazu gibt es als Lagerware Möhren, Porree, Chinakohl, Rote Bete, Steckrüben, Weiß- und Rotkohl, Wirsing, Knollensellerie und natürlich Äpfel und Kartoffeln aus der Region.

April: Frisch vom Feld kommen endlich Radieschen, Chicorée, junger Spinat, Rhabarber, frische Kräuter wie zum Beispiel Bärlauch, der erste Spargel und die ersten frischen Erdbeeren. Als heimische Lagerware sind weiterhin Wirsing, Chinakohl, Lauch, Rettich, Karotten, Äpfel und Kartoffeln verfügbar.
Mai: Im Wonnemonat startet das Gemüse so richtig durch, der Spargel läuft zur Hochform auf, dazu werden die Erdbeeren immer aromatischer, es gibt knackigen Salat, Erbsen, Kohlrabi, Rhabarber, Mairübchen und frische Kräuter wie Waldmeister, Minze, Salbei, Bärlauch, Schnittlauch und Thymian.

Sommer
Im Sommer ist der Saisonkalender schon gut gefüllt. Beeren, Obst, Gemüse und Kräuter kommen von Wärme und Sonne verwöhnt frisch aus dem Freiland und schmecken besonders gut.
Juni & Juli: Der Juni steht ganz im Zeichen des Spargels. Noch bis Mitte des Monats kann er regional oder sogar direkt beim Erzeuger gekauft werden. Dazu gibt es aromatische Erdbeeren – gerne auch mal in einer gemeinsamen Kombination im Salat! Köstlich! Auch Mangold, Zucchini, Auberginen, Salate, Brokkoli, Blumenkohl, Gurken, Artischocken, Tomaten, Bohnen, Paprika, Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Aprikosen, Kirschen und Äpfel starten in ihre Hochsaison.
Holunderblüten und frische Kräuter wie Minze, Estragon, Majoran, Kerbel, Thymian, Basilikum, Salbei und Schnittlauch verfeinern die Sommerküche.
August: Der vielleicht angebotsreichste Monat des Jahres wartet mit einer Geschmacksexplosion auf. Tomaten und Paprika sind besonders fruchtig, Beeren besonders süß, Trauben reifen, Zwetschgen, Mirabellen und Birnen kommen frisch vom Baum. Erste Pilze wie Pfifferlinge und Steinpilze ziehen in die Küche ein. Sommersalate, Mais, Kohlrabi, Spitzkohl, grüne Bohnen, Rote Bete, Fenchel, dicke Bohnen, Möhren, Erbsen, Spinat und Kartoffeln haben Saison und schmecken am besten.
Herbst
Der Herbst bringt die Haupterntezeit mit sich, auch wenn im Sommer schon ordentlich geerntet wurde.
September: Die letzten sommerlichen Obst- und Gemüsesorten werden geerntet und erste herbstliche Köstlichkeiten wie Kürbisse und Pflaumen kommen dazu. Der September wartet auf mit Paprika, Tomaten, Kartoffeln, Mais, Hokkaido– und Butternut-Kürbissen, Steckrüben, Fenchel, Bohnen, Radieschen, Lauch, Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl, Salaten, Hagebutten, Maronen, Birnen und Äpfeln. Süße Weintrauben, Himbeeren, Brombeeren, Pflaumen, Birnen und Preiselbeeren verfeinern (Obst-)Salate und schmecken jetzt noch einmal besonders gut.

Oktober: Die Auswahl an Äpfeln und Birnen ist nun besonders groß und hält sogar den ganzen Winter hindurch. Es gibt noch Brombeere, Heidelbeeren und Holunderbeeren, Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen. Außerdem reifen Quitten und Schlehen und es gibt Endivien-Salat, Feldsalat und Pilze in Hülle und Fülle. Rote Bete hat jetzt Haupterntezeit und Haselnüsse, Maronen und Walnüsse dürfen geknackt werden.
November: Die Eintopfzeit ist da und dazu gehören Kürbisse, Steckrüben, Möhren, Kartoffeln, Porree, Grünkohl, Rosenkohl, Rote Bete und Knollensellerie aus dem Freiland.

Winter
Auch wenn der Winter kalt und hier zu Lande oft grau ist, gibt es doch weitaus mehr Lebensmittel aus dem Freiland, als man denken mag.
Dezember: Die Schwarzwurzel – unser Winterspargel – ist es immer wert, in neuen Rezepten ausprobiert zu werden. Hinzu kommen Pastinaken, Wirsing, Steckrüben, Grünkohl, Spitzkohl, Lauch, Rosenkohl, Rotkohl und Petersilienwurzel aus dem Freiland. Kürbisse, Äpfel und Birnen gibt es aus regionalem Anbau als Lagerware. Nüsse toppen jedes Müsli, Eintöpfe und andere leckere Winterrezepte.
Januar: Im Januar geht’s so weiter wie im Dezember, nur wird natürlich das Angebot aus dem Freiland etwas kleiner, Winter eben. Aber Kohl hat Hochsaison und deshalb gibt es weiterhin zum Beispiel Grünkohl, Rotkohl, Weißkohl und Rosenkohl, außerdem Wirsing, Petersilienwurzel, Rote Bete und Chicorée aus dem Freiland. Lagerware aber aus regionalem Anbau sind Kürbisse, Knollensellerie, Äpfel und Birnen.
Februar: So trist und kalt der Februar auch sein kann, er bringt den letzten Feldsalat, Wirsing, Grünkohl, Rotkohl, Weißkohl, Rote Bete und Chicorée aus dem Freiland mit sich. Natürlich gibt’s auch im Februar Äpfel und Birnen aus der Region als Lagerware. Ebenso wie Rosenkohl, Steckrüben, Pastinaken und Rettich.
Nachhaltiger leben & saisonal einkaufen
Je mehr du auf Regionalität und Saisonalität achtest, desto besser. Dein Essen muss nicht weite Wege durch Europa oder sogar um den ganzen Globus zurücklegen, um zu schmecken. Ganz im Gegenteil: Obst und Gemüse aus unserer Region wird reif geerntet und nicht bereits vorher, um dann, teilweise tiefgefroren, einen langen Weg bis in unsere Märkte zurückzulegen. Obst und Gemüse, das weite Transportwege hinter sich hat, reift oft erst in deiner Küche.
Erntefrisches Obst und Gemüse aus der Region bringt nicht nur eine Frische- und Geschmacksgarantie mit sich. Es schont auch Ressourcen wie zum Beispiel Treibstoff durch kurze Transportwege und hinterlässt so einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck als Produkte aus anderen Ländern. Hinzu kommt natürlich, dass es wichtig ist, auch seine lokale Wirtschaft zu stärken. Mit deinem Einkauf auf dem Wochenmarkt, beim Erzeuger oder in kleinen Lebensmittelgeschäften kannst du selbst entscheiden, wo dein Geld bleibt. Darüber hinaus unterstützt du den weiteren Anbau regionaler Produkte statt die Prozesse großer Supermarktketten.
Um das ganze Jahr über zusätzlich eine Vielfalt in deinem Vorratsschrank parat zu haben, kannst du Lebensmittel auch durch Fermentation haltbar machen. Alles zu diesem Thema findest du hier auf unserem Blog.
Lass uns doch mal wissen, wie du einkaufst! Achtest du selbst auch auf Regionalität und Saisonalität?